Kachelmann – Alice Schwarzer legt nach

Der Kachelmann Prozess seit langem  beendet und für Alice Schwarzer war das Ergebnis eine herbe Niederlage. Für ihre „Berichterstattung aus Sicht des Opfers“ hat Frau Schwarzer im Laufe der Zeit diverse einstweilige Verfügungen kassiert. Diese Niederlage scheint Frau Schwarzer noch immer nicht verwunden zu haben. In ihrem neuesten Blogeintrag schreibt sie wieder zum Thema.

Hintergrund der Geschichte ist die Tatsache, dass Herr Kachelmann nach seinem Freispruch nun eine zivilrechtliche Schadenersatzklage gegen die Frau eingereicht hat, die ihn seinerzeit der Vergewaltigung beschuldigt hatte. Für die juristisch geschulte Frau Schwarzer ist diese Klage „juristisch gesehen schlicht ein Witz„. Ihre Fachkompetenz in juristischen Angelegenheit belegt Frau Schwarzer dann auch gleich eindrucksvoll, als sie sich darüber empört, dass das Frankfurter Landgericht tatsächlich einen Verhandlungstermin angesetzt hat.

„Doch das Lachen bleibt einem im Halse stecken, wenn man hört: Die Verhandlung soll am 31.10.2012 tatsächlich stattfinden – passend zum Erscheinen des Kachelmann-Buches „Recht und Gerechtigkeit“. Kachelmanns Anwältin behauptet, Claudia D. habe die Tat bewusst frei erfunden – mit dem vorsätzlichen Ziel, dass Kachelmann verhaftet wird.“

Tatsächlich. Da findet eine Verhandlung statt, wenn jemand klagt. Unglaublich.

Frau Schwarzer will dann auch gleich den wahren Grund der Klage erkannt haben:

„Eine solch kühne Behauptung hat allerdings weniger mit Recht zu tun, sondern eher mit dem, was man heute Litigation-PR nennt: die gezielte Beeinflussung von Öffentlichkeit und Justiz zur Stimmungsmache im Sinne des (Ex)Angeklagten.“

Achja, die allmächtige Litigation PR. Die ist ja nach Auffassung von Frau Schwarzer auch Schuld am Freispruch von Herrn Kachelmann. Die Frage ist nur, was sollte „Litigation PR“ nach einem rechtskräftigen Freispruch noch für einen Zweck haben? Das Bild von Herrn Kachelmann in der Öffentlichkeit verbessern? Ein wahrhaft verwerfliches Ziel, wenn ein Mann nach einem Freispruch versuchen möchte ein durch den Prozess beschädigtes Image wieder herzustellen.

Weiterhin faselt Frau Schwarzer dann wieder das alte Lied vom Freispruch der nicht „wegen erwiesener Unschuld“ sondern „nur“ aus Mangel an Beweisen erfolgt sei. Hier hat Frau Schwarzer dann auch gleich den nächsten Skandal ausgemacht:

„Doch genau das bedenken der mangels Beweise Freigesprochene und seine Anwalts-Truppe keineswegs. Kachelmann gibt seither munter – und ungestraft! – Interviews bzw. lässt sie geben, in denen er behauptet, unschuldig zu sein, die Frau sei eine rachsüchtige Lügnerin.“

Ja glaubt man es. Da darf sich also jemand der freigesprochen wurde ungestraft (!) hinstellen und sagen, dass er unschuldig war. Wo leben wir denn? Etwa im Rechtsstaat (dem Rotz des Weissen Mannes)? 

Aber Frau Schwarzer beweist auch Humor:

„Ich muss zugeben, dass das alles mich dermaßen anwidert, dass ich nur noch wenig Lust verspüre, mich mit dem Fall Kachelmann weiter zu beschäftigen. Aber: Es bleibt mir nichts anderes übrig!“

Hehe..die arme Alice Schwarzer. Jetzt „zwingt“ der böse Kachelmann sie noch dazu, dass sie wieder über ihn schreiben muss. Wo sie doch gar keine Lust hat.

(Ich habe übrigens eine Bürowette laufen, wann Alice die nächste einstweilige Verfügung kassiert)

10 Antworten to “Kachelmann – Alice Schwarzer legt nach”

  1. Wir sollten auch nicht vergessen, wer die Tatsache der Existenz einer Zivilklage in der BUNTE bekanntgemacht hat: die mutmassliche Falschbeschuldigerin bzw. deren Anwalt.

  2. Herr Kampe Says:

    Sie ist ganz zweifellos ein schwerer Fall. Ihren Blog habe ich kommentiert, dass Kachelmann freigesprochen wurde und zur Widerherstellung des Ansehens ein Recht auf Gegenschlag hat, dergestalt, die Behauptungen jederzeit als „frei erfunden“ zu bezeichnen.
    Dieses Recht zum Gegenschlag habe jedoch nicht Frau Claudia D., denn sonst könnte sie ihre unbelegten Anschuldigungen beliebig oft wiederholen.

    Der Kommentar wartet seit Tagen bei Frau Schwarzer auf Freischaltung. Wir werden es wohl nicht erleben. Beiträge, in denen von „Kachelmännchen“ oder „Männern wie Kachelmann“ die Rede ist, gelangen hingegen sofort ans Licht der feministischen Öffentlichkeit.

    Mir scheint, Frau Schwarzer betätigt die Blogfunktionen eigenhändig.
    Und zwar so objektiv, wie sie es nur kann.

  3. Schwarzer hat nicht verstanden

    – das Zivilverfahren und Strafverfahren unabhängig voneinander sind und selbst dann, wenn man meint, dass er nur aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde im Zivilprozess eine andere Wertung stattfinden kann.
    – das die Gegenseite auch gegen Kachelmann vorgehen kann, wenn sie meint, dass die Aussage, sie habe alles nur erfunden, falsch ist
    – das es nicht unverschämt von Kachelmann ist, gegen sie wegen Schadensersatz zu klagen, wenn sie es tatsächlich erfunden hat und Kachelmann selbst die Antwort darauf kennt, er also die Lage einschätzen kann (letztes kann sie aus ideologischen Gründen schon nicht verstehen, ein Mann ist dort ja quasi mit der Behauptung durch das „opfer“ schuldig.

    Natürlich hat sie Recht, dass es eine Unverschämtheit ist, wenn die Beklagte recht hat und sie vergewaltigt wurde. Aber danach sieht es nach der bisher bekannt gewordenen Faktenlage nicht aus.

    Es ist ein mutiger Schritt von Kachelmann. Ich bin gespannt, was die Beklagte erwidert. Immerhin gilt für sie im Zivilprozess ja auch die Wahrheitspflicht.

  4. Das Ich Says:

    …kann man noch Wetten platzieren? 😉

  5. Kachelmann weiß doch, unter welchem Risiko die Wahrheitssuche in einer Gerichtsverhandlung erfolgt. Er hat es am eigenen Laib erfahren. Das Ergebnis ist immer die juristische Wahrheit, die durchaus von der materiellen Wahrheit abweichen kann.

    Nun erreicht Kachelmann mit seiner Kanzlei Prof. Höcker allerhand juristische Zensurerfolge. Die Meinungsfreiheit bleibt auf der Strecke. Bei einem Wettermoderator ist der lockere Umgang mit Tatsachen und eine ungenaue spekulative auf PR gerichtete Prognose nichts Verwunderliches.

    Der demonstrierte große Einfluss eines Wettermoderators und einer fast ausschließlich auf Geschäftlich orientierten Kanzlei auf die Einschränkung der Meinungsfreiheit ist bedenklich.

  6. Da können die anderen sagen was sie wollen. Mir ist der Kachelmann sehr sympatisch. Auch im Kampf gegen diese Chemtrail Spinner hat er viel positives für unsere Gesellschaft hervorgebracht. Und das die Frau Schwarzer einen an der Waffel hat ist ja auch schon länger bekannt.

  7. sehr gut geschrieben

    aber lies das mal 🙂

    Angst

  8. Wird bei der internen Wette noch in Wochen oder schon in Tagen gesetzt?

  9. Beim lesen vom Blogartikel von der Schwarzer frage ich mich:
    ist das Altersstarrsinn, oder war sie schon immer so uneinsichtig penetrant ?

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